Mitte der Woche hatte ich Besuch von dem Geschäftsführer einer Firma, die Pigmente, Zuschlagstoffe usw. an die Betonwerke liefert. Anlass des Besuchs waren eigentlich die Pigment, aber das große Fachwissen kam auch der Beschichtungsproblematik zugute.
Hier eine kurze Übersicht der Erkenntnisse:
Wird die frische Oberfläche mit einem Schwammbrett oder Quast unter Zugabe von Wasser geglättet, wird dabei auch Kalk, und Zement ausgewaschen, der sich nach dem trocknen auf die Oberfläche legt, aber keine Reaktion mit den Füllstoffen des Mörtels eingegangen ist. Das kann man weder sehen noch fühlen. Die TopCoat-Versiegelung kann dann diese feine Schicht bedecken, aber sich nicht ausreichend fest mit dem Untergrund verbinden.
Abhilfe: die Oberfläche mit verdünnter Säure abwaschen und gründlich abspülen. Dabei wird der Schleier entfernt. Allerdings rauht sich die Oberfläche auf.
Die Elastizität der Versiegelung spielt auch eine Rolle, besonders wenn das Topcoat besandet wird. Das hatte ich bereits geschrieben. Die Beschichtungsreihenfolge sollte weich auf hart sein. Also für das Besanden (einer eingefärbten Fläche) das PU benutzen.
Es gibt auch eine neue Technik bei der die Betonfläche gebeizt wird. Das ergibt aber keine gleichmäßige Einfärbung sondern Schattierungen je nach Rauhigkeit und eröffnet gestalterisch weitere Möglichkeiten. Allerdings ist hier das Farbspektrum bisher noch nicht passend.
Wir bekommen eine helle Pigmentmischung, die dicht an der Farbe des Feinsandes liegt. Einmal als Suspension, mit der man den Beton einfärben kann und einmal als Farbauftrag, bereits in die Versiegelung eingemischt. Das testen wir und bei Erfolg nehmen wir die Produkte im Sortiment auf. Bei den Pigment hat man die Gewähr, dass sie für Beton geeignet sind. Das kann man bei den handelsüblichen Abtönfarben nicht erkennen, weil die Pigmentart nicht deklariert wird.
Wie wir die Produkte zur Farbgebung in Zukunft anbieten werden, bzw. in welchen alternativen Methoden, vermag ich nicht vorauszusagen. Ich bin nur froh eine kompetenten Zulieferer mit jahrzehntelanger Erfahrung gefunden zu haben, der sich auch mit kleinen Fischen wie unsere Firma abgibt.
Demnächst entferne ich die Abplatzungen an dem kleinen Anbau meines Beckens. Parallel laufen die Versuche in der Firma.
Ich melde dann die Erkenntnisse. Das sollte jetzt relativ schnell gehen.